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Die Psychologie des Hundes – Körpersprache richtig deuten

Die Psychologie des Hundes – Körpersprache richtig deuten

Datum: 20. Dezember. 2022

Dass Hunde mit den Menschen nicht auf menschliche Art kommunizieren können, weiß jeder. Trotzdem können die Vierbeiner mit der Körpersprache ihre Gefühlslage widerspiegeln.  

Hunde kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit uns Menschen.
Neben dem Laut ist auch die Körpersprache eine wichtige Form der Kommunikation. Diese muss im richtigen Zeitpunkt korrekt gedeutet werden. So können gleiche Verhaltenszüge, in unterschiedlichen Situationen, verschiedene Gefühlslagen ausdrücken. 

 

Fixieren 

Beim Fixieren ist der Blick des Hundes starr auf das Gegenüber gerichtet. Der Körper steht unter Anspannung und der Kopf ist ganz ruhig nach vorne gerichtet. Deuten kann man dieses Verhalten auch als Imponier- und Drohverhalten. Darauffolgende Verhaltensweisen sind meistens ein Schnappen in die Luft zur Abschreckung des Gegenübers. 

 

Vorderkörpertiefstellung  

Die Vorderkörpertiefstellung hat gleich drei Bedeutungen.
Das Erste woran man denkt, wenn der Hund mit beiden Vorderbeinen in die Tiefstellung geht, ist eine Spielaufforderung.
In den meisten Fällen ist dies auch so.  

Wenn die Rute ausgestreckt und der Fang dem Gegenüber leicht geöffnet ist, wartet der Hund nur auf eine Handlung, die das Spielen beginnen soll.
Diese Verhaltensweise kann ebenso während des eigentlichen Vorgangs passieren. Der Hund befindet sich in einer kurzen Pause oder möchte dem Gegenüber mitteilen, dass es sich immer noch um ein Spiel handelt. 

Die gleiche Stellung zeigt jedoch der Hund auf, wenn er auf einen anderen trifft, bei dem nicht klar ist, wie er sich zu verhalten hat. Diese Form der Vorderkörpertiefstellung nennt man “Fiddeln”. 

Auch hier befindet sich der Oberkörper in der gebückten Haltung, jedoch ist der Körper dabei angespannt.
In den meisten Fällen leitet dies im Endeffekt dann doch ein Spiel ein. Jedoch ist es wichtig, bei der Situation genauer hinzuschauen, um im Ernstfall eingreifen zu können. 

Die letzte Deutung der Körperstellung ist keine Spielaufforderung und zeugt von Jagdverhalten. Die Haltung ist genau dieselbe, wie bei den anderen Situationen. Der Unterschied liegt darin, dass die Ohren angespitzt nach oben gerichtet sind und der Hund eine ruhige, aber gezielte Position einnimmt.
In dem Fall ist es das Ziel zu jagen. 

 

 

Eingefroren 

Steht der Hund fest an ein und derselben Stelle und zeigt keine Anzeichen einer Bewegung, redet man von einem stark beschwichtigenden Verhalten.  

Dieser Zustand kommt oft in unentspannten Situation vor, meist auch gegenüber Artgenossen. Der Hund hat die Hoffnung, dass sich durch wenig Aufmerksamkeit die Situation wieder entspannt.
Er möchte nicht mehr beachtet werden und am liebsten vom Erdboden verschwinden. 

 

Pföteln 

Beim Pföteln wird die Vorderpfote angewinkelt oder angehoben.
Auch hierbei gilt wieder, die Situation richtig zu erkennen. 

Zum einen zeigt der Hund diese Reaktion, wenn er sich in der Situation bedrängt oder eingeschränkt fühlt. Dabei ist die Körperhaltung nach hinten verlagert und die Hinterläufe eingeknickt. 

Zum anderen kann das Pföteln auch aufdringlich und herausfordernd sein, wenn der Hund Aufmerksamkeit fordert. Zudem wird es in Spielsituation eingesetzt.  

Hier gilt es immer die gesamte Körperhaltung, mit der gegebenen Situation in Relation zu setzten. 

 

Gähnen 

Das Gähnen der Hunde zeigt oftmals, dass sie müde sind. Aber es kann noch mehr dahinterstecken. 

Dieses Verhalten kommt ebenso in Stresssituationen zum Vorschein, in denen sich der Hund überfordert fühlt.
Um den Stress zu regulieren, fängt das Gähnen an. Teils zeigt sich diese Verhaltensweise im Training mit dem Tier. Wenn das Gegenüber über einen zu langen Zeitraum hohe Erwartungen verlangt, möchte der Hund mit dem Gähnen signalisieren, dass er überfordert ist und ein wenig kürzertreten möchte. 

 

T-Stellung 

Bei der T-Stellung handeln meistens zwei Hunde miteinander. Sie stehen in einem 90 Grad-Winkel zueinander, wodurch sich das “T” ergibt.
Die Deutung der darauffolgenden Reaktion ist immer abhängig von der davor entstandenen Situation. 

Offensive T-Stellung mit Blickkontakt: Ohne ein richtiges Training für die Kommunikation, möchte der Hund Macht oder Unsicherheit demonstrieren. Die Situation eskaliert häufiger. 

Defensive T-Stellung: Hunde die eine Führungsposition einnehmen, benutzen diese Stellung, wenn sie es nicht für nötig empfinden, auf eine Interaktion einzugehen. 

Abschirmende T-Stellung: Sie dient zum Schutz, beispielsweise vor Welpen. 

Submissive T-Stellung: Der Hund schiebt sich unter den Kopf-Hals-Bereich des Partners und bleibt stehen. Dadurch soll eine Kontaktaufnahme zwischen zwei Bindungspartnern aufgebaut werden. 

T-Stellung als Spielaufforderung: Die Hunde stehen quer zueinander und das Kinn wird auf den jeweils anderen gelegt. Dabei wird die Schulter angerempelt, was den anderen Hund dazu auffordern soll, zu spielen.
Die T-Stellung ist auch in der Interaktion mit Menschen zu beobachten.
Der Hund steht quer zum Menschen und lehnt sich gegen die Beine.
Bei Bindungspartnern ist das eine Geste der Freundlichkeit. 

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