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Kastrieren oder sterilisieren – ja oder nein?

Datum: 29. März. 2021

Hundebesitzer werden früher oder später mit dem Thema „Kastration oder Sterilisation“ konfrontiert. Sei es der Tierarzt oder andere Hundebesitzer. Die Frage, ob Sie Ihren Hund kastrieren oder sterilisieren lassen möchten, ist nicht leicht zu beantworten. Solch eine Entscheidung ist gut zu überdenken, denn egal ob Kastration oder Sterilisation: Es handelt sich in beiden Fällen um einen operativen Eingriff. Wir erklären, was überhaupt der Unterschied ist und welche Vor- und Nachteile diese Eingriffe haben.

Was ist der Unterschied?

Rüden werden kastriert und Hündinnen sterilisiert: Dieser Irrgedanke ist bei vielen verankert. Doch auch Rüden können sterilisiert und Hündinnen kastriert werden. Es handelt sich hierbei um zwei verschiedene Eingriffe, die unabhängig vom Geschlecht sind. In der Regel findet sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen eine Kastration statt und nur in seltenen Fällen eine Sterilisation.

Bei der Kastration werden Hoden beziehungsweise Eierstöcke operativ entfernt, sodass keine Sexualhormone mehr produziert werden. Bei Hündinnen werden häufig zusätzlich die Gebärmutter sowie die Eileiter entnommen. Der Eingriff dauert bei einem Rüden circa 20 Minuten und bei einer Hündin 30 bis 60 Minuten. Rechtlich handelt es sich bei einer Kastration um eine Amputation und ist erst bei einem ausreichend medizinischen Grund erlaubt.

Im Rahmen einer Sterilisation durchtrennt der behandelnde Arzt beim Rüden die Samenstränge und bei der Hündin die Eileiter. Hoden und Eierstöcke werden nicht entfernt. So produziert der Körper zwar weiterhin Sexualhormone, die Fortpflanzung ist jedoch nicht mehr möglich. Auch die Läufigkeit bei Weibchen bleibt bestehen und es ist weiterhin mit einem sexuellen Interesse und hormonabhängigen Verhaltensweisen zu rechnen.

Die Vor- und Nachteile einer Kastration

Lassen Sie Ihren Hund kastrieren, greifen Sie massiv in den Hormonhaushalt des Tieres ein.

Für Hündinnen und Rüden resultieren daraus folgende Vorteile:

  • Hündinnen sind nicht mehr läufig
  • Fortpflanzung ist nicht mehr möglich
  • Hündinnen leiden nicht an Eierstocktumoren
  • Vermeidung von Gebärmuttervereiterung
  • Hormonschwankungen fallen weg
  • Rüden leiden nicht an Hoden- oder Prostatatumoren
  • Erhöhte Chance, dass sich Rüdenverhalten verbessert
  • Psyche kann sich stabilisieren

Folgende Nachteile sind häufig zu beobachten:

  • Es kann bei Hündinnen zu einem Überschuss an Testosteron kommen
  • Gefahr von Harnträufeln
  • Risiko für andere Krebsarten erhöht sich
  • Risiko für eine Schilddrüsenunterfunktion erhöht sich
  • Fellveränderungen können auftreten
  • Neigung zu Fettleibigkeit
  • Narkoserisiko (Eingriff nur unter Vollnarkose möglich)

Vor- und Nachteile einer Sterilisation:

Möchten Sie mit einem operativen Eingriff lediglich dafür sorgen, dass sich Ihr Hund nicht fortpflanzt, ist eine Sterilisation die schonendere Methode. Für den Hund verändert sich abgesehen von der Fähigkeit zur Fortpflanzung nichts und viele Nachteile von einer Kastration fallen weg. Es sind jedoch auch hier einige Nachteile nicht außer Acht zu lassen:

  • Bestehendes Risiko für Eierstock-, Hoden- und Prostatatumore
  • Typisches Rüdenverhalten bleibt bestehen
  • Hormonschwankungen
  • Narkoserisiko (Eingriff nur unter Vollnarkose möglich)
  • Im hohen Alter treten vermehrt Gebärmuttervereiterungen auf
  • Risiko von einer krankhaften Verdickung der Gebärmutterschleimhaut

Steht bei Ihnen in nächster Zeit die Entscheidung an, ob Sie Ihren Hund sterilisieren oder kastrieren lassen? Vertrauen Sie auf die Expertise Ihres Tierarztes und überstürzen Sie diese Entscheidung nicht. Ihr tierischer Freund wird es Ihnen danken.

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